mtb Kurzurlaub in Gastein

Text Norman Bielig & Bild David Schultheiß
Geschichten

Wellness inklusive

Schon früh hat das Gasteinertal Biker angesprochen. Rund um die Orte Bad Gastein, Bad Hofgastein und Dorfgastein gibt es viel zu entdecken!

Aus der Bike Region Gasteinertal

 
 

Gasteiner Alpentherme

Ich lasse mich im heißen Thermalwasser der Gasteiner Alpentherme treiben, der Wasserdampf steigt um uns herum in den trüben Himmel eines verregneten Sommertages empor. Im Gesicht prickelt die kalte Luft auf der Haut. Vom Kräuter- bis zum Bieraufguss haben wir unsere vom Biken ausgezehrten Körper verwöhnt, aus unterschiedlichen Heilquellen getrunken, in Wasserbetten gedöst. Hier im Außenbereich der Therme tauchen wir nun in das berühmte Gasteiner Thermalwasser ein. Wer vom gesunden Wasser nicht genug haben kann, dem seien die Kurwannenbäder mit dem radioaktiven Radon in den Kurzentren oder Hotels oder eine Einfahrt in den Gasteiner Heilstollen empfohlen. Bereits seit dem Mittelalter schätzen Menschen die wohltuende Wirkung des Wassers, erste Zeugnisse über seinen medizinischen Nutzen stammen aus dem Jahr 1350. Während früher das Wasser in großen Bottichen auf Pferdekutschen zu den Unterkünften gebracht wurde, haben wir es heute einfacher und können unseren Wellness-Tag in der großzügigen, modernen Anlage verbringen. Hier sind Spaßbad mit Rutschen (Freefall-Rutsche mit Zeitmessung inklusive!), Saunalandschaft und Thermalbad vereint. Doch das Highlight ist der Thermalwasserbadesee mit heißem Wasser im Freien. Hier lässt es sich tiefenentspannt auf das Gasteiner Bergpanorama blicken, das in Wolken gehüllt daran erinnert, dass auch alles ganz anders sein kann.

Auch die Pferde auf der Biberalm trotzen den Wetterbedingungen.

Die Biberalm in den frühen Morgenstunden.

Das Gasteinertal ist nicht erst seit kurzem Ziel von Bikern.

Zwei Generatiionen unter einem Dach: Andrea managt das Tourenangebot und den Bike Shop, der Vater betreibt diesen seit 1975.

Nieselregen und Kälte

Zehn Stunden früher am Tag: Kalter Nieselregen schlägt uns ins Gesicht. Trotz schlechter Wetterprognosen brachen wir um fünf Uhr morgens auf, in der Hoffnung, auf dem Gipfel des Wetterkreuzes wenigstens ein paar Sonnenaufgangsstrahlen und damit gute Fotos einfangen zu können. Da stehen wir nun, durchgefroren im Regen auf dem Gipfel. Geknickt treten wir die Abfahrt an. Während ich noch über die unmenschliche Uhrzeit fluche, bei der wir eigentlich noch gemütlich im Bett hätten liegen können, taucht hinter der nächsten Kurve die Biberalm auf und lockt uns mit einem Dach zum Unterstellen an. Es ist kurz nach sechs und Biker sind wahrscheinlich das Letzte, womit die Almleute gerechnet hätten. Wir dagegen sind überrascht über den Betrieb, der hier bereits herrscht. Senner und Wirt sind hochmunter und zeigen uns die Käsekammer, in der die kostbaren Laibe, Früchte schweißtreibender Plackerei, vor sich hin reifen. Gegen ihre harte Arbeit sieht unser frühmorgendliches Fotoshooting auf einmal ganz schön weich aus. Auch wenn der technische Fortschritt manche Arbeitsschritte auf der Alm vereinfacht hat – vieles wird hier noch wie vor Jahrhunderten verrichtet. Besonders auf den sogenannten Käse- oder Senneralmen, auf denen die Milch der dort gehaltenen Kühe direkt weiterverarbeitet wird, ist der Arbeitsaufwand für ihre Betreiber enorm. Zweimal am Tag melken, die Butter- und Käseproduktion in Handarbeit, die Pflege des Viehs und alle weiteren Arbeiten um das Haus füllen den Tag restlos aus. Auf einmal ist die Kälte gar nicht mehr so unerträglich und die Müdigkeit halb so wild – angespornt von so viel Tatkraft wird die Abfahrt doch noch zu einem Highlight.

In Bike-Gastein

Die Biberalm ist, allerdings zu humaneren Uhrzeiten, auch das Ziel einer Tour, die Andrea Eckschlager ihren Gästen bietet. Die sportliche junge Frau empfängt uns im Bike-Gastein, dem Fahrradladen, den ihr Vater bereits seit 1975 betreibt. Neben Verkauf und Reparatur bieten die beiden auch eine große Flotte an Leihbikes an. Andrea war schon auf der halben Welt biken und neben einer Karriere als Snowboarderin hat sie auch Guiding-Erfahrungen auf La Palma gesammelt – dennoch hat es sie nun zurück ins Gasteiner Tal und den Laden ihres Vaters verschlagen, um die gesammelten Erfahrungen in der Heimat umzusetzen. Hier bietet sie ein umfangreiches Touren- und Fahrtechnikprogramm an. Für Einsteiger gibt es Trekkingtouren, für die Geübten eine Bike- and Hike-Kombination, bei der beim Erklimmen des höchsten Grasbergs Europas, dem Gamskarkogel, 2.000 Höhenmeter überwunden werden. Unterwegs kann auf einer Hütte übernachtet werden, „bei traumhaften Sonnenauf- und -untergängen“, schwärmt Andrea. 

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