Gravelbiken im Tennengau

Text Holger Schaarschmidt Bild Andreas Meyer
Geschichten

Kalkwände und Almenlandschaften

Panorama, Almen, schroffe Wände – und Der Mozartstadt so nah: das ist Gravelbiken im Tennengau. Wer von der Landeshauptstadt Salzburg über den schon in prähistorischen Zeiten begangenen Pass Lueg der Salzach gen Süden folgt, findet sich bald im Tennengau wieder. Hier begeistert der Gegensatz aus weitläufigen Almenlandschaften und schroffen Kalksteinwänden motivierte Gravelbiker.

 
 

Anreise nach Salzburg mit der Bahn

Frühherbstlich empfängt uns das Tennengau mit ersten gelb orange rot bunten Laubwäldern, die sich an den steilen Bergflanken emporschwingen, bis sie von den dunkelgrünen Nadelwäldern übertönt werden. Weit oben recken sich erhaben die bleichgrauen Spitzen und Bergrücken des Dachstein- und Tennengebirges aus dem Farbenmeer.
Eine Anreise mit der Bahn bis in die Mozartstadt Salzburg ist empfehlenswert, denn von dort führt der Salzburger Tauernradweg direkt in den alpinen Süden und passiert den Tennengau an vielen Stellen. Nach nur etwa 50 Kilometern und lediglich 600 Höhenmetern befinden wir uns schon in Abtenau im Lammertal. Es ist kein Geheimnis, dass die ausgewiesenen Mountainbike Routen im Salzburger Land, bis auf wenige Ausnahmen, meist Schotterwegstrecken sind – ein Paradies für Gravel Biker also!

Gravelbiken im Tennengau Brücke
Gravelbiken im Tennengau Frühherbst

Postalm Runde – Panoramablick

Der Start unserer 65 Kilometer und 1.800 Hö­­hen­meter langen Tour ist in Abtenau. Wir düsen zunächst fünf Kilometer am Schwarzerbach entlang abwärts bis Voglau. Dort beginnt der 15 Kilometer lange Anstieg auf der alten Postalmstraße, die wir unterwegs für einen Abstecher zur Genneralm verlassen und in das Ackersbachtal einbiegen. Der Wildbach hat sich tief in den Kalkstein eingefressen und bildet an einigen Stellen tiefe Klammen, bevor sich die Schlucht in einem breiten Talboden öffnet. Passend bezeichnet, ragt am Talschluss der „Hohe Zinken“ wie die gigantische Nase eines Riesen aus der Landschaft. Am Fuß des Riesenerkers befinden sich mehrere Almen und auch Hütten, in denen wir gastfreundlich bewirtet werden. Sogar selbst gemachten Käse können wir probieren und kaufen.

Gravelbiken im Tennengau Postalmstraße

Die Postalmstraße führt uns zu einem unserer Zwischenziele: Die Postalm selbst.

Gravelbiken im Tennengau Postalm

Selbstgemachten Käse gibt es auf den zahlreichen Almen zu verkosten - sowie auf der Postalm.

Zucchini Schoko Kuchen

Der Ausblick von der Genneralm, die wie eine Terrasse über dem Tal liegt, entschädigt für den Anstieg, der mit einigen herausfordernden Stellen schon recht sportlich ist. Zurück zum Anschluss an die Alte Postalmstraße geht es zum Glück nur bergab. Der zweite lange Anstieg folgt. Auf zehn Kilometern und 600 Höhenmeter führt die alte Straße zur Postalm, die nach der Seiser Alm als zweitgrößte Hochalm der Alpen gilt.
Hungrige Gravel Biker haben die Qual der Wahl bei der Hüttenwahl. Uns haben der frisch gebackene Zucchini Schoko Kuchen und der Käse aus der eigenen Erzeugung an der Schnitzhofhütte überzeugt. Nach der Stärkung geht es größtenteils auf Asphalt zurück nach Abtenau. Die Neue Postalmstraße bietet noch mehrere kurze Gegenanstiege, bevor wir schließlich mit herrlichem Panoramablick endlos ins Lammertal zurückkehren.

Gravelbiken im Tennengau Rennstahl
Gravelbiken im Tennengau Einkehr

Kurz und knackig zu Rocheralm

Kurz und knackig gestaltet sich unsere zweite Tour. Sie bietet fernab vom Gewusel im Tal zwei tolle Einkehrmöglichkeiten jeweils am höchsten Punkt der 43 Kilometer und 1.200 Hö­henmeter umfassenden Strecke und dazu tolle landschaftliche Eindrücke. Von Abte­nau führt uns die Strecke zunächst an mehreren idyllisch gelegenen Weilern vorbei zum ersten nennenswerten Anstieg mit 400 Höhenmetern. Über fünf Kilometer müssen wir uns auf so manchen Schnapper gefasst machen. Der Blick auf die schroffen Wände des Tennengebirges, aus dessen Flanken so mancher Wasserfall stürzt, ist beeindruckend. Auf der Rocheralm genießen wir das Panorama bei einer zünftigen Jause.

Gravelbiken im Tennengau Gravel Bike

Anfangs fahren wir auf dem Höhenweg noch auf Asphalt, der später einer Schotterstraße weicht.

Gravelbiken im Tennengau Seewaldsee

Der Seewaldsee bei St. Koloman liegt auf 1.100 Metern.

Seewaldsee und Auerhütte

Rasant geht es schließlich auf einem schmalen Asphaltsträßchen abwärts nach Voglau, wo uns der zweite lange Anstieg des Tages erwartet. Fast 600 Höhenmeter windet sich der Panoramaweg zunächst auf Asphalt, später auf Schotter zum Naturschutzgebiet Seewaldsee hinauf. Malerisch ein­gebettet zwischen Almwiesen und Anhöhen liegt der See unterhalb der Gitschenwand, einem bekannten Klettergebiet. An der Auerhütte hat man sich auf jeden Fall eine Pause verdient und wird vom jungen, motivierten Team herzlich empfangen. Die folgende Abfahrt vorbei an idyllischen Almwiesen und kleinen Ortschaften verteilt sich auf 15 Kilometer und fast 600 Tiefenmeter. Ab Voglau folgen wir leicht ansteigend dem Talweg entlang des Schwarzerbachs zurück nach Abtenau. Wer lie­ber auf Asphalt hinaufkurbelt und dafür Schotterabfahrten bevorzugt, dem empfehlen wir, die Tour in umgekehrter Richtung zu fahren.

Zur Region

Gravelbiken im Tennengau

Tennengau

Mauttorpromenade 8
5400 Hallein

+43 624570050
info@tennengau.com
www.tennengau.com

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