Bike Touren im Salzburger Land

Text Hannah Röther Bild Andreas Meyer
Geschichten

Für jeden Geschmack ist etwas dabei

So geschichtsträchtig die Alpen auch sind – sie sind kein Museum. Auch wenn Traditionen gepflegt werden, entsteht überall Neues. Zum Beispiel in der Salzburger Sportwelt mit ihren sieben Orten südlich von Salzburg. Auf drei ganz unterschiedlichen Touren kann man hier erfahren, was passiert, wenn Menschen ihre Wurzeln bewahren und trotzdem offen sind für Neues.

 
 

1) Vanielleeis statt Bergkäse - die Tour für Genießer

Zugegeben – mit der Aussicht auf würzigen Bergkäse oder frische Buttermilch lockt man nicht jeden hinterm Ofen hervor. Mit Vanille-, Schokoladen- und Erdbeereis dagegen schon. Wie praktisch, dass Familie Rettensteiner aus Neuberg Anfang 2003 damit begonnen hat, genau das zu produzieren. Statt die Milch der eigenen Kühe so wie alle anderen zu Butter und Käse zu verarbeiten, wagten sie etwas Neues. Ihr „Eisstadl“ ist mittlerweile eine kleine Lokalberühmtheit. Die hofeigene Eisdiele markiert den Endpunkt einer knapp 25 Kilometer langen Tour, perfekt geeignet für eine gemütliche Halbtagesrunde. Los geht’s in Filzmoos – von hier führt eine Asphaltstraße bis zu den historischen Hofalmen. Ihre Geschichte reicht bis in das 13. Jahrhundert zurück. Besonders bei schlechtem Wetter sollte man sich das prasselnde Kaminfeuer in einer der beiden urigen Hütten nicht entgehen lassen! Auch ein kleiner Abstecher zum Almsee lohnt sich. Danach geht es weiter Richtung Aualmgebiet, nun über Forststraßen. An die Flanke der schroffen Bischofsmütze schmiegt sich hier die Kirchgasshütte, die ebenfalls von Familie Rettensteiner betrieben wird. Auch wenn hier selbst gebackene Krapfen warten – lasst noch etwas Platz im Bauch! Denn jetzt geht’s fast nur noch bergab bis nach Neuberg, wo das Eisstadl einen Italien Urlaub würdigen Abschluss verspricht. Redaktionstipp: das Bananensplit.

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Bike Touren im Salzburger Land

2) Klimaschutz statt Hüttengaudi - die Tour für Höhenmetersammler

Für die Tour auf das Hochgründeck, den höchsten mit Fichten bewaldeten Berg Europas, empfehlen sich E Bikes – oder ein wirklich eiserner Wille, denn auf den letzten zwei Kilometern gilt es, fast 300 Höhenmeter zu überwinden. Dafür wird man mit einem Gipfelerlebnis wie aus dem Bilderbuch belohnt, bei schönem Wetter mit freier Sicht auf Dachstein, Hochkönig und Tennengebirge. Die Tour lässt sich von überall aus der Salzburger Sportwelt anfahren; über unterschiedliche Zufahrtswege gelangt man immer zu der besagten Schlussrampe. Kurz vor dem Gipfel des Hochgründecks befindet sich das Heinrich Kiener Haus mit seiner wechselhaften Geschichte. Als Schutzhütte 1886 erbaut, wurde es während des NS Regimes im Zuge des Verbots des Alpenvereins geschlossen. Der Besitzer der bekannten Salzburger Stiegl Brauerei kaufte es im Jahr 1943 für seine Mitarbeiter; nach ihm ist es bis heute benannt. Heute wird es von Hermann Hinterhölzl betrieben, und zwar als sogenannter „Klimabündnisbetrieb“: Das Haus ist autark, gekocht wird auf Holz oder Solarherd, der Strom kommt aus dem eigenen Windkraftwerk – auch der, mit dem die E Bike Akkus wieder aufgeladen werden können.

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3) Bike Bergsteigen statt Fahrverboten - die Tour für Abenteurer

Im Jahr 2018 wurde in der Salzburger Sportwelt der Stoneman Taurista eingeweiht. Um sich die steinerne Trophäe zu verdienen, muss man sich offiziell registrieren, ein Starterpaket abholen und die gesamte Strecke in höchstens drei Tagen abfahren. Unser Lieblingsteilstück des Stoneman Taurista ist zweifelsohne die Überquerung des Tauernpasses von Forstau nach Obertauern mit Einkehr in der Oberhütte. Als Rundtour mit Ausgangspunkt in Radstadt ergibt sich so eine anspruchsvolle 60 Kilometer Tour mit hochalpinem Charakter. Der Anstieg von Forstau bis zur Vögeialm ist noch gemächlich und ohne große Anstrengungen machbar. Ab dann wird es zäh: 500 Höhenmeter auf vier Kilometern sind nun bis zur Oberhütte auf grobem Schotter zu überwinden. Dafür gibt es hier auch eine Auszeit auf der Alm mit anschließendem Sprung in den See. Eine Stärkung sollte auf jeden Fall drin sein, denn ab hier muss das Bike die meiste Zeit bis zum höchsten Punkt der Tour getragen werden, was ordentlich an den Kräften zehrt. Vom höchsten Punkt führt ein technischer Singletrail bis nach Obertauern. Spiegelglatte Bergseen, mit etwas Glück der Blick auf eine neugierige Gämse, die volle und erhabene Pracht der hochalpinen Landschaft – all das lässt sich jetzt ganz offiziell auf zwei Rädern erleben. Da sich der alpine Trail Abschnitt kilometermäßig in Grenzen hält, eignet sich die ganze Tour auch gut für ein erstes Schnuppern in solches Gelände. Schon ab Obertauern geht es über breite Forst- und Radwege nur noch begab zurück nach Radstadt. 

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